Zukunftstag 2025: 20 Schülerinnen und Schüler erleben Justiz zum Mitmachen
Vom E-Scooter bis zum Wasser-Prank – spannende Einblicke in den Gerichtsalltag
BAD IBURG. Am 3. April begrüßte das Amtsgericht Bad Iburg 20 Schülerinnen und Schüler zum diesjährigen Zukunftstag. Die Jugendlichen erhielten spannende Einblicke in die Arbeitswelt der Justiz– und konnten sich in einem „Mini-MootCourt“ sogar selbst als Richter, Staatsanwältinnen, Verteidiger und Zeugen erproben.
Nach der Begrüßung und Anmeldung begann der Tag mit einer kurzen Einführung in den Ablauf von Strafverhandlungen sowie den Verhaltensregeln im Gerichtssaal. Anschließend verfolgten die Teilnehmenden zwei echte Jugendstrafverhandlungen. In der ersten Verhandlung ging es um Trunkenheit im Verkehr mit einem E-Scooter in Osnabrück, in der zweiten um den Vorwurf der fahrlässigen Brandstiftung am Gymnasium Oesede im Mai vergangenen Jahres – mit einem geschätzten Sachschaden von mehreren Millionen Euro.
Im Anschluss schlüpften die Schülerinnen und Schüler selbst in die Rollen der Verfahrensbeteiligten. Im Mittelpunkt des fiktiven Falls: ein inszenierter Wasser-Prank an einer Lehrerin, die sich so erschrak, dass sie einen Herzanfall erlitt und ins Krankenhaus musste. Die zentralen Fragen: Haben sich die beiden „Angeklagten“ strafbar gemacht – und wenn ja, wie sollen sie bestraft werden? Das „Gericht“ urteilte reflektiert und mit Augenmaß: Die beiden Jugendlichen mussten sich entschuldigen und Sozialstunden leisten.
Die beeindruckende Ernsthaftigkeit, mit der die Teilnehmenden ihren „Fall“ verhandelten, stieß bei den Mitarbeitenden des Amtsgerichts auf große Anerkennung. „Toll gemacht!“, so das Fazit im Rückblick.
Ein kurzes Video mit Eindrücken vom Tag ist auf dem Instagram-Kanal des Amtsgerichts zu finden: @ag_badiburg
-------------------------
Beim Amtsgericht Bad Iburg arbeiten zurzeit sieben Richter, sieben Rechtspfleger, 21 Angestellte und Beamte der mittleren Beschäftigungsebene, drei Wachtmeister, vier Gerichtsvollzieher und zwei Anwärterinnen, die den Beruf des Justizfachwirts erlernen. Zwei Rechtspflegeranwärterinnen absolvieren ihre praktische Studienzeit im Amtsgericht und regelmäßig werden Rechtsreferendare ausgebildet.
Als Gericht erster Instanz gehören wir funktionell zur ordentlichen Gerichtsbarkeit und sind örtlich für die Gebiete der Gemeinden Bad Iburg, Bad Laer, Bad Rothenfelde, Dissen, Georgsmarienhütte, Glandorf, Hagen a.TW. und Hilter zuständig.
Unsere Aufgaben sind vielfältig. Pro Jahr werden rund 560 Zivil-, 850 Straf- und 450 Familiensachen verhandelt und erledigt.
Wir bearbeiten außerdem Landwirtschaftssachen, Grundbuchsachen, Anträge auf Erteilung eines Erbscheins oder kümmern uns um einen gesetzlichen Betreuer, wenn jemand infolge einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage sein sollte, seine Angelegenheiten selbstständig zu regeln. Zahlen Schuldner ihre (titulierten) offenen Rechnungen nicht freiwillig, kümmern wir bzw. unsere Gerichtsvollzieher sich um deren zwangsweise Durchsetzung.
Weitere Informationen finden Sie unter amtsgericht-bad-iburg.niedersachsen.de und bei Instagram sowie allgemein zu Berufen in der Niedersächsischen Justiz unter www.stark-fuer-gerechtigkeit.de.