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Virtuelle Informationsveranstaltung am Amtsgericht Bad Iburg

Mündliche Verhandlung per Videokonferenz




Presse

17.02.2021



Amtsgericht Bad Iburg

- Pressestelle -



BAD IBURG. Rund 50 interessierte Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte haben sich vergangene Woche beim Amtsgericht Bad Iburg über Onlineverhandlungen informiert – dem Thema (und den Coronaregeln) entsprechend natürlich rein virtuell.

Seit knapp einem Jahr verfügt das Amtsgericht Bad Iburg über die entsprechende Konferenztechnik und führt mündliche Verhandlungen in geeigneten Zivil- und Familienfällen online durch. Dabei stellen sich allen Beteiligten immer wieder viele Fragen: Welche technischen Anforderungen bestehen? Welche Verfahren eignen sich besonders? Wie wird der Datenschutz eingehalten? Wie die Gerichtsöffentlichkeit hergestellt?

Fragen genug für einen kollegialen Austausch, fand die Direktorin des Amtsgerichts Susanne Kirchhoff und lud zusammen mit dem Osnabrücker Anwaltsverein Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte aus dem Südkreis ein, sich „live“ und wie zu einer „echten“ Videoverhandlung in den Sitzungssaal zu schalten. Während der rund 60-minütigen Veranstaltung demonstrierten Susanne Kirchhoff und Richterin Corinna Bornhold die Videokonferenztechnik, beantworteten Fragen und berichteten von bisherigen Erfahrungen. Eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider, über Chancen und Risiken von Onlineverhandlungen schloss sich an.

„Videoverhandlungen bieten den Vorteil, dass die Verfahren auch in der aktuellen Pandemie und trotz der damit verbundenen Infektionsschutzmaßnahmen zügig vorangetrieben werden können“, stellte Susanne Kirchhoff in den Vordergrund. Besonders geeignet sind nach ihrer Einschätzung mündliche Verhandlungen, die sich im Wesentlichen auf die Erörterung von Rechtsfragen beschränken. Auch die Anhörung von Sachverständigen sei per Video problemlos möglich. Sollen viele verschiedene Parteien teilnehmen, müssten zwar, auch das habe der Testlauf in großer Runde gezeigt, Kapazitätsgrenzen beim Konferenzsystem bedacht werden. „Allerdings“, so ist sich Kirchhoff sicher, „die Tage, in denen Anwälte für eine halbstündige Verhandlung stundenlang quer durch die Republik reisten, sind spätestens mit zunehmender Routine in Sachen Konferenztechnik gezählt.

Dem stimmte Angela Schemel, Rechtsanwältin und Notarin, für den Osnabrücker Anwaltsverein ausdrücklich zu: „Die Anwaltschaft begrüßt die Initiative des Amtsgerichts Bad Iburg sehr. Sie ist zuversichtlich, dass Online-Verhandlungen alsbald ständige Begleiter der anwaltlichen Tätigkeit sind und so dem Interesse jedes Mandanten an einer zügigen Beendigung eines Rechtsstreits Rechnung getragen werden kann.“

Und, da bekanntlich nur „Üben übt“ und zwischenzeitlich beim Amtsgericht Bad Iburg schon mehrere Anfragen nach weiteren Infonachmittagen eingegangen sind, wird dies sicher nicht die letzte Onlineveranstaltung bleiben. „Wir werden in weitere Konferenztechnik investieren und freuen uns auf eine gute virtuelle Zusammenarbeit!“ so Susanne Kirchhoff.



  Bildrechte: Amtsgericht Bad Iburg

Das Foto (von Irene Rosenzweig) zeigt: Direktorin des Amtsgerichts Susanne Kirchhoff (von hinten) und Richterin Corinna Bornhold während der Onlinekonferenz im Sitzungssaal.

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